Der Bahnhof Zoo wird seit nun bereits 15 Jahren nicht mehr vom Fernverkehr bedient und dient trotz alledem immernoch als bedeutenster Bahnhof und Umsteigepunkt mit regionaler Bedeutung in unserem Bezirk. Auch das Umfeld des Bahnhofs hat sich trotz der Verlagerung des Fernverkehrs zum Hbf nicht zum schlechteren entwickelt, sondern wurde im Gegenteil mit dem Bau zwei neuer Hochhäuser, der Wiederbelebung des Bikinihauses und der Sanierung des Bahnhofsgebäudes sogar grundlegend aufgewertet.
Wir finden, dass die Zukunft des Bahnhofs Zoo in seiner Funktion als regionaler Bahnhof und Umsteigepunkt liegt, von welchem die Menschen schnell und bequem in alle Teile Berlins und Brandenburgs kommen. Überregional gesehen wird unser Bezirk über den 2006 neu geschaffenen Hauptbahnhof und den Bahnhof Südkreuz, im angrenzenden Schöneberg, immer noch sehr gut an das Fernverkehrsnetz angeschlossen .Ein zusätzlicher Halt, der wenigen noch über die Stadtbahn verkehrenden Fernzüge, würde somit nur einen geringen Mehrwert für unseren Bezirk bringen und den Fahrgästen, die ihr Ziel nicht in Charlottenburg-Wilmersdorf haben, die Fahrzeit unnötig verlängern. Auch in Anbetracht der schlechten Fernverkehrsanbindung vieler anderer deutscher Städte über 100.000 Einwohner*innen, ist die Forderung nach einem weiteren vierten Fernverkehrshalt für Berlin wenig solidarisch. Auch die mit einem zusätzlichen Halt verbundenen Feinstaubemissionen durch das Abbremsen der Züge in diesem innerstädtischen Bereich gilt es zu beachten. Zudem besitzt der Bezirk aufgrund der Zuständigkeit des Bundes für den Fernverkehr, kaum Einflussmöglichkeiten bezüglich des zukünftigen Status des Bahnhofs Zoo und eine explizite Nennung des Fernverkehrs entspricht unseres Erachtens nicht unbedingt dem Zweck eines Bezirkswahlprogramms. Im Rahmen des Deutschlandtaktes wägt die Deutsche Bahn, gemeinsam mit Bund und Ländern, zurzeit außerdem die Fernverkehrshalte und -routen für die Jahre ab 2030 ab und berechnet, inwieweit es aus Sicht des Gesamtnetzes und aller Fahrgäste, Sinn machen könnte, ob wieder einzelne Fernzüge am Bahnhof Zoo halten. Somit fordern wir, dass es den Verkehrsexpert*innen auf dieser Ebene überlassen werden sollte, die die Interessen aller Regionen in Deutschland im Blick haben, wie der Fernverkehr Berlin zukünftig erschließen soll. Der Bezirk muss sich auf der bezirklichen Seite darauf konzentrieren, dass Charlottenburg-Wilmersdorf gut über den Regionalverkehr mit unserer wachsenden Metropolregion verbunden wird.